Mehr Sonnenstrom für Witten
Stadtwerke bauen Photovoltaik aus
Die Energie der Sonne für Witten nutzen: In den vergangenen Jahren haben die Stadtwerke viele eigene Photovoltaikanlagen installiert und damit deutlich CO2 eingespart. Weitere Anlagen sind schon geplant.
Sechzehn Jahre ist es her, dass die Stadtwerke Solarpremiere feierten: 2008 ging ihre erste PV-Anlage ans Netz. In den folgenden Jahren kamen stetig neue dazu.
Mittlerweile sind es dreizehn an der Zahl. Die Anlagen befinden sich auf den Dächern von Schulen, einer Sporthalle sowie von Lager, Werkstatt und KFZ-Halle der Stadtwerke. Auch auf dem Blockheizkraftwerk in Witten-Bommern sind Module installiert, ebenso bei der AHE GmbH. Hier stehen sie außerdem auf einer Freifläche der Vergärungsanlage.
Einige dieser „Sonnenfänger“ speisen ihren Sonnenstrom komplett ins Netz ein, weil sie noch die guten EEG-Fördersätze aus den Anfangszeiten des EEGs bekommen. Andere Standorte, wie das Blockheizkraftwerk in Witten-Bommern, nutzen dagegen den Strom für den Eigenverbrauch, sodass er nicht zugekauft werden muss. Der überschüssige Strom wird dann für die inzwischen deutlich gesenkte EEG-Vergütung ins Netz eingespeist. Neben diesen klassischen Anlagen gibt es inzwischen auch vier Mieterstromprojekte, die die Stadtwerke mit Wohnungsbaugesellschaften umgesetzt haben. Bei diesem Modell können Mieter den am Haus produzierten PV-Strom mit einem speziellen Stromvertrag nutzen.
CO2-Ausstoß deutlich gesenkt
Die Leistung aller Solaranlagen kann sich sehen lassen. „577 kW haben zusammen trotz des nicht so tollen Wetters im Jahr 2023 rund 380.000 Kilowattstunden grünen Strom erzeugt“, freut sich Christian Dresel, Gruppenleiter Energieeffizienzbei den Stadtwerken. Das ist nicht nur jede Menge Energie, die klimafreundlich und zugleich kostengünstig produziert wurde. Das ist zugleich auch eine große Menge an Treibhausgasen, die dadurch nicht in die Atmosphäre gelangt: „Durch die PV-Anlagen konnten wir 2023 üppige 120 Tonnen CO2 einsparen“, rechnet der Fachmann vor.
2024 haben die Stadtwerke bis einschließlich November bereits fünf Anlagen mit einer Leistung von insgesamt 120 kW für den Eigenverbrauch oder als Mieterstromanlage neu installiert. Drei davon besitzen auch Stromspeicher, um den Stromverbrauch vor Ort zu erhöhen. „Wir schauen hier jeweils genau hin, welche Lösung sich wirtschaftlich lohnt“, erklärt Christian Dresel. Für das kommende Jahr haben er und sein Team sich ebenfalls viel vorgenommen: Schon jetzt stehen zehn neue Mieterstrom-Anlagen auf der Aufgabenliste. „Mindestens. Es können aber auch noch mehr werden!“
Als weiteres Projekt kommt noch die Planung und Installation der Solaranlage für das neue Hallenbad in Witten-Annen dazu. Sie soll in Betrieb gehen, sobald der Neubau Ende 2027 fertiggestellt ist. Dort werden Dach- und Fassadenmodule mit einer Leistung von ca. 150 kW Peak das Bad künftig mit Strom versorgen – und damit an sonnigen Tagen bis zu 40 Prozent des Verbrauchs decken.