Wer in Witten den Wasserhahn aufdreht, hat reinstes Regio-Trinkwasser im Glas: Es wird nämlich direkt im Umfeld der Stadt gewonnen – und zwar vom Verbund-Wasserwerk-Witten (VWW) auf der Brandt’schen Wiese. Die Anlage gehört den Stadtwerken Witten und der AVU Aktiengesellschaft für Versorgungs-Unternehmen. Christian Dresel von den Stadtwerken hat damit zwar nichts zu tun, dennoch ist der Fachmann für Photovoltaik-Anlagen an diesem Tag vor Ort.

Wasserwerk Witten 012Christian Dresel, Gruppenleiter Energieeffizienz (links)

Leistung mehr als vervierfachen

Denn beim VWW wird nicht nur Trinkwasser aufbereitet, sondern auch Solarstrom erzeugt: Bereits seit 2023 fängt eine PV-Anlage mit rund 30 kWp Leistung die Energie der Sonne ein. 84 Module haben die Stadtwerke dafür auf das Dach des VWW-Lagers gesetzt. Jetzt kommen weitere Module auf zwei weiteren Dächern hinzu – sie werden die Leistung der gesamten Anlage mehr als vervierfachen. „Eigentlich wollten wir sie schon eher draufpacken. Das hat sich aber unter anderem wegen Dachsanierungen verzögert“, erzählt Dresel. Mit seinem Team hat er vorab alles durchgeplant, nun ist er beim Start der Installations-Arbeiten dabei.

Ihren Platz finden die neuen PV-Module zum einen auf der Filterhalle, in der ein Aktivkohlefilter das Wasser aufbereitet. Zum anderen kommen sie auf das Dach der Ultrafiltrationshalle, die vor fünf Jahren gebaut wurde. Dort scheiden Membrane mit extrem feinen Poren alle Fremdkörper und Schadstoffe aus dem Trinkwasser. Insgesamt sind es 280 Elemente, die auf beiden Dächern in Ost-West-Ausrichtung aufgestellt werden. Gemeinsam produzieren sie maximal 113 kWp Solarstrom. Damit liefern alle Dächer der VWW dann eine Gesamtleistung von 143 kWp.

Wasserwerk Witten 003PV Anlage, Montage

Kompletter Eigenverbrauch

Bei der Planung für die neuen Module spielten Dresel Regelungen aus dem Solarpaket 1 in die Hände: „Die 140.000 kWh Solarstrom, die die Anlage künftig voraussichtlich jedes Jahr erzeugt, werden wir vollständig im VWW verbrauchen. Deshalb nutzen wir die Möglichkeit zur sogenannten unentgeltlichen Abnahme.“ Bei dieser Vergütungsform rutschen Betreiber von Eigenverbrauchsanlagen mit einer installierten Leistung über 100 kW nicht mehr automatisch in die Direktvermarktungspflicht. Sie können ihren Reststrom einfach ins Netz einspeisen. Dafür erhalten sie zwar kein Geld, sparen aber Kosten und Aufwände für eine Direktvermarktung.

Ein Modell, das auch für viele Gewerbekunden interessant ist, die ihren Solarstrom komplett selbst verbrauchen. „Unsere Fachleute helfen Ihnen kompetent weiter – zum einen bei der Planung und Installation einer PV-Anlage. Zum anderen lotsen sie Sie sicher durch die zahlreichen Anforderungen und Regelungen, wie sie auch beim Solarpaket 1 zu finden sind“, erklärt Christian Dresel. „Sprechen Sie uns gerne jederzeit dazu an.“

Ihr Ansprechpartner

Christian Dresel
Christian Dresel
Gruppenleiter Energieeffizienz
Telefon: 02302 9173-600