Die Wasserversorgung gehört zur kritischen Infrastruktur einer Stadt und muss im Notfall besonders geschützt werden. Sollte der sehr seltene Fall eintreten, dass die Stromversorgung im Stadtgebiet zum Erliegen kommt, muss das VWW in der Lage sein, autark weiter Wasser in die Wittener Haushalte zu bringen.

„Ob in Qualität oder Versorgungssicherheit: Auf das Wittener Trinkwasser ist Verlass“, sagt Wittens Bürgermeister Lars König. „Die Installation des Notstromaggregats ist ein wichtiger Schritt, um unser Wassernetz für die Herausforderungen der Zukunft zu wappnen. So können wir sicherstellen, dass die Bürgerinnen und Bürger zu jeder Zeit mit Trinkwasser versorgt werden.“

Gesicherte Versorgung für Wittens Einwohner

„Die Versorgungssicherheit hat für uns oberste Priorität. Es ist unsere Aufgabe als Energieversorger, den Menschen vor Ort die wichtigen Ressourcen wie Wasser jederzeit und einwandfrei zur Verfügung zu stellen – auch in Notlagen“, ergänzt Andreas Schumski, Geschäftsführer der Stadtwerke Witten. Der lokale Energieversorger ist zu 50 Prozent am VWW beteiligt, die andere Hälfte liegt beim benachbarten Energieversorger AVU. Dessen Vorstand Uwe Träris betont: „Mit dem großen Aggregat haben wir nicht nur aktuelle Bedarfe gedeckt, sondern uns bereits für die Anforderungen von morgen gewappnet, um auch künftig die Versorgung zu sichern.“

Die Wahl fiel daher auf ein Aggregat mit stolzen 1.000 kVA Leistung, was sogar über der aktuell benötigten Energie liegt. Damit kann das VWW für drei Tage autark mit Strom versorgt und die Wasserversorgung sichergestellt werden. Das Notstromaggregat wird mit Heizöl betrieben.

Unterstützung bei Spitzenlasten

Das Aggregat hilft aber nicht nur im seltenen Notfall: Auch bei Spitzenlasten springt es ein und unterstützt das Stromnetz. An besonders heißen Tagen, wenn viele Menschen ihren Pool füllen, die Pflanzen bewässern und für allerlei Dinge Wasser benötigen, steigt mit der hohen Wasserabnahme auch der Stromverbrauch des VWW enorm in die Höhe. Das Notstromaggregat übernimmt dann die Produktion des zusätzlichen, nicht geplanten Stroms. Dadurch hilft es nicht nur der Wasser-, sondern auch der Stromversorgung in der Ruhrstadt.

Seit etwa drei Monaten steht der große Container bereits auf dem Gelände an der Ruhr. Seitdem hat das Notstromaggregat schon einige Probeläufe gemeistert. Während im Wasserwerk die zusätzliche Stromversorgung hochgefahren wird, findet die meiste Arbeit in der Leitwarte der Stadtwerke Witten bzw. der AVU statt. Dort werden die entsprechenden Anlagen ab- und zugeschaltet, um einen reibungslosen Ablauf zu gewährleisten. Die Wasserverbraucher bekommen hiervon aber nichts mit. Die Umschaltung auf das Notstromaggregat hat keinerlei Auswirkungen auf den Wasserdruck oder die Trinkwasserqualität. Die Wasserversorgung ist somit noch sicherer geworden.